Koong Joong
Hap-Ki-Do

Historische Entwicklung

Herkunft von Kampfkünsten

Zu Beginn jeder Zivilisation mussten sich Menschen gegen Tiere und andere Menschengruppen verteidigen. Dies ist die Grundlage jeder Selbstverteidigungs- und Kampftechnik. Aus einfachen, waffenlosen Techniken und Steinen und Stöcken als erste Werkzeuge und Waffen in Form von Wurfgegenständen, wurde der Samen gelegt, für jede weitere Entwicklung der Selbstverteidigungstechniken und der Kampfkünste. Die genaue Herkunft einer spezifischen Kampfkunst ist meist schwer und nicht eindeutig zu bestimmen, da diese von einer Generation an die nächste weitergegeben wird und sich so über Jahre wenn nicht Jahrzehnte oder Jahrhunderte weiterentwickelt.

Diese Tatsache ist bei allen Hap-Ki-Do Stilen nicht anders. Hier kommt die Geschichte Koreas erschwerend dazu. Korea wurde in der ca. 3000-jährigen Geschichte allzu oft von den umliegenden Grossmächten angegriffen und besetzt. Dabei wurde die Geschichte immer wieder neu geschrieben und interpretiert und musste fremdes Kulturgut der Besetzer übernommen werden. Dadurch fand, wenn auch nicht immer freiwillig, ein immenser kultureller Austausch statt. So sind Heute die Ursprünge der koreanischen Kampfkünste je nach Quelle und Auslegung nie ganz dieselben.

In der Geschichte Koreas wurden bis vor ca. 500-600 Jahren die Kampfkünste und ihre Ausübenden sehr hoch geschätzt. Mit dem weit verbreiteten Buddhismus wurde gelehrt, dass niemand angegriffen, Angriffe jedoch abgewehrt werden dürfen. Mit dem Aufkommen des Konfuzianismus aus China wurde die Gesellschaft dann tiefgreifend umstrukturiert, die alten Werte und mit ihnen die ehemalige Elite der Gesellschaft, wurden ersetzt. Während dieser letzten fünf bis sechs Jahrhunderten verschwanden die Kampfkünste deshalb immer mehr aus der Öffentlichkeit und verlagerten sich vom alltäglichen Leben in die Hinterstuben und wurden nur noch im geheimen praktiziert und weitergegeben. In dieser Zeit verwischen sich die Spuren noch mehr....m maecenas sed. Magnis dis parturient montes nascetur ridiculus mus mauris. Purus faucibus ornare suspendisse sed.

Moderne Entwicklung

20. Jahrhundert

Von 1910 bis 1945, während der Besetzung durch Japan waren nur japanische Künste erlaubt (Judo, Karate, Kendo und Sumo). So konnten die eigenen Künste nur im Geheimen und an abgeschiedenen Orten weitertrainiert werden. Nach 1945 konnten sich dann die eigenen Künste nach und nach wieder etablieren. Als einer der Gründer des modernen Hap-Ki-Do gilt Choi Yong Sool. Choi Yong Sool wurde noch vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges nach Japan gebracht und dort adoptiert. Er erlernte dort das Daito-Ryu Aiki Jiu-Jitsu. Dieser Stil hat wiederum Wurzeln in der alten, koreanischen und am Königshof praktizierten Kampfkunst Koong Joong Moo Sool. Als Korea befreit wurde, kehrte er zurück und begann seine Kenntnisse weiterzugeben und weiter zu entwickeln. Hier widersprechen sich die Quellen bezüglich der Namensgebung seiner Kampfkunst. Jedenfalls wird Hap-Ki-Do erstmals ca. 10 Jahre nach seiner Rückkehr für diese Art Kampfkunst gebraucht. In der weiteren Entwicklung wurden Techniken aus den traditionellen koreanischen Kampfkunstlinien Sado Moo Sool, Bulkyo Moo Sool und Koong Joong Moo Sool zu dem System hinzugefügt.
Während und nach dem Koreakrieg sind dann viele Meister aus Korea ausgereist und haben die Kunst der ganzen Welt zugänglich gemacht. Jeder hat dabei seine Vorlieben etwas stärker entwickelt so dass es heute keine einheitliche Kampfkunst Hap-Ki-Do gibt. Dafür entwickelten sich verschieden Stile aus den Techniken die Choi Yong Sool aus Japan mitgebracht hat. Heute exisiteren verschiedene Hap-Ki-Do Weltverbände. Der Verein Royal Hap-Ki-Do ist dem Weltverband Koong Joong Hap-Ki-Do, welcher von Grossmeister W. K. Hong in England gegründet wurde und nach wie vor von ihm präsidiert wird, angeschlossen.

Koong Joong Hap-Ki-Do in der Schweiz
Koong Joong Hap-Ki-Do wird noch nicht lange in der Schweiz unterrichtet. Verantwortlich für die Verbreitung dieses Stils ist Grossmeister W. K. Hong, 9 Dan. Er emigrierte mit seiner Familie 1995 von England nach Interlaken in der Schweiz. Seit Ende 2002 unterrichtet Grossmeister Hong nun offiziell den Koong Joong Stil des Hap-Ki-Do. Am 7. Juli 2008 fand der erste internationale Kontakt mit Verbandsmitgliedern aus England statt, als Toby Lee in Begleitung seiner Frau Laurie und mit Dave Williams den Dojang in Interlaken besuchte. Der Austausch mit dem englischen Verband findet seither regelmässig statt.

Swiss Koong Joong Hap-Ki-Do
Der Verein Swiss Koong Joong Hap-Ki-Do wurde am 10.2.2010 gegründet und hatte über 10 Jahre Bestand. Im November 2010 kam eine Delegation aus England um Grossmeister Hong's 60 Geburtstag zu feiern. In diesem Zusammenhang gaben die Schwarzgurtträger ihre Erfahrung im Training in der Schweiz weiter. 2011, zum ersten Jubiläum des Vereins gab GMH ein Seminar in der Handballhalle des Bödelibads. Dort hat der Verein erstmals im Rahmen des polysportiven Angebots der IGS (Interessen Gemeinschaft Sport) zwei Training für Kinder der 1. bis 3. Klassen durchgeführt. Der Vorstand ging im März 2012 das erste Mal nach Norwich um den Austausch zu stärken und Felix Keller bei der Prüfung zum ersten Dan zu begleiten. 2013 fand der Umzug von dem feuchten Keller an der Bernastrasse zum hellen, hohen Dojang an der Kammistrasse statt.

Royal Hap-Ki-Do
Finanzielle Schwierigkeiten und die Corona-Krise zwangen die versammelten Mitglieder an einer ausserordentlichen GV Ende 2020 zur Auflösung des Vereins Swiss Koong Joong Hap-Ki-Do. Gleichzeitig wurde die Gründung des neuen, aktuellen Vereins unter dem Namen Royal Hap-Ki-Do beschlossen, welche am 01.02.2021 vollzogen wurde. Der Dojang an der Kammistrasse musste leider verlassen werden. Nach einigen Zwischenlösungen wie die Gymer-Hallen Interlaken Ost und in einer Trainingslokalität in Matten konnten wir Ende 2022 unseren eigenen Dojang an der Waldeggstrasse in Interlaken beziehen.

Der königliche Stil

Koong Joong = Königshof = Royal

Die Ursprünge von Koong Joong Hap-Ki-Do können bis zu 2000 Jahre zurückverfolgt werden. Die Geschichte setzt sich aus 3 Herkunftslinien mit ihren spezifischen Eigenschaften zusammen:

1. Sado Moo Sool
Sado Moo Sool sind die Techniken, welche von der gewöhnlichen Bevölkerung entwickelt und innerhalb ihrer Famlienclans weitergegeben wurden. Sie mussten sich gegen An- und Übergriffe von anderen Räubern, wilden Tieren und auch Rittern zur Wehr setzen. Ihnen waren dabei oft Alltagsgegenstände hilfreiche Waffen. Traditionelle Waffen aus dieser Herkunft sind das Seil, der Gurt (welcher Teil der traditionellen Kleidung war) oder der Spazierstock. Heute können wir aus einer zusammengerollten Zeitung ganz einfach einer effizienten Waffe herstellen.

2. Bulkyo Moo Sool
Bulkyo Moo Sool fasst die Techniken der buddhistischen Mönche zusammen. Ihnen wird zugeschrieben, die Hebeltechniken entwickelt oder zumindest weiterentwickelt zu haben. Der Grundsatz "Du sollst anderen keinen Schaden zufügen" gilt auch umgekehrt: lass nicht zu, dass dir jemand Schaden zufügt. Die Hebeltechniken eignen sich besonders gut dazu, einen Angriff umzuleiten und die Kraft des Angreifers gegen diesen selbst zu richten. Die Waffe, die den Mönchen zugeschrieben wurde, ist der Langstock. Er soll als Gehstock fungiert haben, konnte aber auch sehr effektiv zur Verteidigung eingesetzt werden.

3. Koong Joong Moo Sool
Koong Joong Moo Sool sind die Kampftechniken des Königshofs. Im ganzen Königreich war es nur den Rittern des Königshofs erlaubt, Waffen zu tragen. Das Schwert ist auch die erste Waffe, welche als solche konzipiert wurde; sie taugt nicht zum Pflügen der Äcker oder als Gurt die Jacke festzuhalten... Diese Elitekämpfer wurden in allen Formen des Kampfes unterrichtet. Waffenlose Selbstverteidigung genauso wie diverse Waffentechniken. Die koreanischen Krieger waren sehr gute Reiter und ihrer Kurzbögen wegen sehr gefürchtet. Weitere Aspekte ihrer Ausbildung waren Schriftkunde, Religion und Philosophie. Zudem mussten sie für den Fall einer Verletzung gewisse Selbstheilungstechniken kennen, um schneller wieder zu genesen.

Koong Joong Hap-Ki-Do
Im Koong Joong Hap-Ki-Do ist eine harmonische Verschmelzung dieser drei Herkunftslinien erreicht worden. Dazu kommen Einflüsse aus dem japanischen Daitō-ryū Aiki-jūjutsu, welches selbst wiederum Wurzeln in diesen alten koreanischen Kampfkünsten hat und durch Choi Yong Sool aus Japan in die alte Heimat Korea zurückgebracht wurde.

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